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Winfried Gruber ist seit vielen Jahren in Österreich und Italien als Architekt und Musiker tätig. Unter anderem baute er in Wien das Porgy and Bess und in Ravenna die Marina Porto Reno, komponierte Musik für Theater und Kabarett, war mit den eigenen Bands Windup, Too much Orchestra, Chess ’n’ Jazz, Winfried Gruber Quartet auf Tour und musizierte mit Karl Ratzer, Wolfgang Puschnig, Gil Evans, Pietro Tonolo, Enrico Rava, … Nach einer intensiven Zeit in Italien steht seit seiner Rückkehr im Jahr 2015 wieder die Musik im Vordergrund. Steady Gigs mit unterschiedlichen Duos und Trios im Café Amacord und, bis März 2020, im Hotel Steigenberger, brachten eine Erweiterung des Repertoires und einige neue Stücke. Neben instrumentalen Werken sind in Zusammenarbeit mit Karl Sayer zwei Songs, No need to run und It whispers, entstanden, andere folgen einer Inspiration die im Italien der 60er Jahre ihren Ursprung hat. Von Luigi Tenco stammt auch das einzige nicht Original dieses Albums, Angela, dessen dramatischer Text von einem entspannten Dreiviertler konterkariert wird. Eine kongeniale Band erweckt die in Form und Inhalt unterschiedlichen Kompositionen mühelos zum Leben, allzu nahe liegendes wird vermieden, mit sicherem Gespür verdichtet sie die einzelnen Stimmungen in die entsprechende Atmosphäre. Klaus Dickbauer spielt, mit unvergleichlichem Sound und Timing, risikofreudig wie eh und je und in Expectation erweist er sich einmal mehr als Meister des Unerwarteten. Primus Sitter hat seine Rock Gitarre ausgepackt, im Opener Babalotti geht bei seinem Solo die Sonne auf und wunderbar sind die Sphärenklänge in Very Old. Karl Sayer arbeitet unermüdlich am Puls der Zeit und hat in Sardinia eine lyrische Sternstunde am gestrichenen Bass, während Daniel Aebi, in seiner rhythmischen Unbestechlichkeit, fliegende Teppiche unter A.S.P. und Impromptu ausbreitet. Und mitten drin die unverwechselbare Stimme von Winfried Gruber. Sie erzählt in Il Ghiacciaio von zerfliessendem Eis und drohendem Zusammenbruch, streift über die Untiefen der Liebe und besingt in No sugar, ohne jegliche Sentimentalität, einen Ostersonntag.
it’s windy, isn’t it?
Lineup:
Winfried Gruber piano, voice
Klaus Dickbauer altosax, clarinets
Primus Sitter guitar
Karl Sayer bass
Daniel Aebi drums