Nach eigenen Angaben hat Claus Spechtl dieses Gitarrentrio ins Leben gerufen, weil es für
ihn im Jazz nichts Schöneres gibt als den Klang eines feinen Klaviertrios – und er ja doch ein
Mensch ist, der die Herausforderung sucht.
Schon nach dem ersten Gig ergaben sich zwei Gründe, das Trio unbedingt am Leben erhalten
zu wollen:
Uwe Urbanowski, der Basstronaut. Er legte unverzichtbare groovige Basis für unzählige
Bands. Seine Solo-CD wurde nicht nur von Giselher Smekal als eine der besten Produktionen
international bewertet. Jeder der sie hört, wird das verstehen.
Und Walther Grossrubatscher. Er begleitete unter anderem jahrelang als Hausdrummer im
Jazzland neben Österreichs besten Musikern auch so gut wie alle internationalen Größen –
und alle liebten ihn.
Sehr bald verband die drei Musiker der Anspruch, einerseits trotz unleugbarer
Mainstreamzugehörigkeit nicht allzu vorhersehbar und "straight ahead" zu spielen,
andererseits aber auch Bluesgrooviges nicht zu vernachlässigen.
Claus Spechtl weigert sich zu verbalisieren, was er unter "Jazz" versteht und gibt statt
weiterführender philosophischer oder gar musiksoziologischer Analyse seines Tuns einen
ganz einfachen Insidertipp: "Als Musiker möchte man sich einfach nur auf seinen
Allerwertesten setzen und möglichst gute Tunes so möglichst gut spielen, wie es die
Tagesform erlaubt – und das ohne Kompromisse mit irgendwelchem gerade trendigen
Schma-rrn oder -fu, sei er nun weltmusikalisch, möchtegernavantgardistisch oder was auch
immer. Wenn dann noch Egotrips aller Art ausbleiben, ist der Abend gerettet."
Kommunikation untereinander und mit dem Publikum spielt jedenfalls eine wichtige Rolle.
Der eigentliche Unique Selling Point des Trios wird dabei durch die meist sehr moderate
Lautstärke unterstützt: Bei allen bisherigen Gigs war der Applaus nach jedem Lied lauter
als das eben Gespielte ...
Das Thema Aufnahmen schien zunächst schwierig. Immerhin meinte niemand geringerer als
Mick Goodrick: "Recording music can be viewed as a way to kill music ...", um dann schon
etwas versöhnlicher zu formulieren: "Recording is like going for a walk on the beach and then
turning around to see the footprints you left behind."
Im Dezember 2008 entschloss sich das Claus Spechtl Trio, ein paar Spuren zu hinterlassen.
Jahreszeitlich bedingt also eher Spuren im Schnee denn im Sand, und daher auch eher zum
Dahinschmelzen denn zum Vom-Winde-verweht-Werden gedacht.
Als Titel wurde "still pictures" gewählt – Momentaufnahmen.
So hat es nun einmal an diesem Tag geklungen.
Jedes Mal davor und jedes Mal danach war es anders und wird es anders sein.
Und das ist spannend und schön.