Christian Gruber-Ruesz

847 #125
9005216008476
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Instant Asia

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Die Mandoline, das Zupfinstrument, das seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist und aus
der Familie der Lauteninstrumente stammt, hat seinen musikalischen Stammplatz in der
Musik des Barock, der Klassik, bei Komponisten wie Antonio Vivaldi, Domenico Scarlatti,
Beethoven, Hummel und Paganini. Um 1800 findet man die Mandoline vor allem in
Wien. Das heißt die Mandoline hat als klassisches Instrument eine große Tradition
vorzuweisen. Auch in der amerikanischen Bluegrass Musik hat die Mandoline Fuß
gefasst, mitverantwortlich dafür waren Virtuosen wie Bill Monroe und David Grisman.
Als Jazz Instrument wurde die Mandoline nie wirklich richtig wahr genommen und nur
wenige Musiker verwendeten die Mandoline als Hauptinstrument.


Mike Marshall ist einer dieser Mandolinen Virtuosen (Gator Strut) und in letzter Zeit
sorgt Chris Thile, den man bereits Bluegrass-Paganini nennt, mit seiner Zusammenarbeit
mit dem Pianisten Brad Mehldau für Furore.
Christian Gruber-Ruesz ist Gitarrist in Wien und hat sein großes Können auch schon mit
Bouzouki und Gypsy-Guitar unter Beweis gestellt. (Sunny-live in Aera). Bei seiner
neuesten CD spielt er nun ausschließlich Mandoline und lässt ihren Tönen im Jazz
Kontext freien Lauf. Wie schon bei „Sunny“ (1999) spielt hier Christian Gruber-Ruesz
mit dem hervorragenden Pianisten Roland Guggenbichler und dem Bassisten Karl Sayer,
die beide diesem attraktiven Album ihren Stempel aufdrücken. Wunderbar ist das
Zusammenwirken der gezupften und der angeschlagenen Saiten. Mit dabei sind der
versierte und oft sehr funky aufspielende Schlagzeuger Christian Grobauer und als
gitarristischer Duett Partner Loren Couch. Gegeben wird Jazz und zwar mit angenehmer
Spielfreude, ohne der gefürchteten Übertreibungen von technischer Fingerfertigkeit,
sondern immer im Dienste der Kompositionen, der Stücke, die von Andy LaVerne,
Antonio Carlos Jobim, Richard Kriehn, Paquito D’Rivera und Karl Sayer stammen.
Christian Gruber-Ruesz stellt dabei seine Mandolinen Klänge gar nicht in den
Mittelpunkt des Geschehens, sondern wichtig ist das Miteinander, das gemeinsame
Musizieren, die Kommunikation der Instrumente, die einen sonnendurchfluteten
angenehmen Bandsound ergeben, den man stundenlang auf sich einwirken lassen kann.
Dabei käme man gar nicht mehr auf die Idee, dass es sich bei der Mandoline um ein
eher unübliches Jazz Instrument handelt, so natürlich fügt sie sich in das Tonbild, das
hier von Roland Guggenbichler, Karl Sayer, Christian Grobauer und Loren Couch so
jazzig, funky, swingend, mit Einflüssen aus Lateinamerika und Asien gemalt wird, was
als großes Kompliment an Christian Gruber-Ruesz zu verstehen ist, der hier der
Mandoline ein weiteres, ganz natürliches musikalisches Spielfeld erarbeitet.
(Christian Bakonyi)